Aktuelles und Projekte

Erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund um die Arbeit des Behindertenbeirats: Neuigkeiten, aktuelle Themen und spannende Projekte. Wir setzen uns für Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe ein – transparent, engagiert und immer nah an den Anliegen der Menschen.

Symbolbild Inklusion
Stethoskop und Parkinsonschriftzug

In der letzten Sitzung des Behindertenbeirates des Landkreises Osnabrück war Harald Brandl, Vorsitzender der Osnabrücker Selbsthilfegruppe Parkinson, gemeinsam mit seiner Frau Gudrun zu Gast.

Er stellte die vielfältigen Aktivitäten der Gruppe vor, zu denen unter anderem Tischtennis, Tanzen, Boxen, Motorradfahren sowie regelmäßige Treffen zum Gedankenaustausch gehören. 

Weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe sind unter www.parkinson-selbsthilfe-os.de und im Flyer zu finden.

Eine Person im Rollstuhl auf einem Bahnsteig

Hasbergen. Besonders für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ist die Sanierung des Bahnhofs Hasbergen mit dem Ziel der Barrierefreiheit ein einziges Trauerspiel. Jahrzehntelang war die Benutzung der Bahn für diesen Personenkreis praktisch unmöglich. Der Bahnsteig am Gleis 1 war zwar barrierefrei erreichbar, lag aber so tief, dass zum Einstieg in den Zug hohe Stufen zu überwinden waren.

Der Bahnsteig an den Gleisen 3 und 4 war nur über eine lange Treppe von der Brücke der Schulstraße erreichbar. Immer wieder wurden diese Zustände von der Gemeindeverwaltung und auch von Mitgliedern des Behindertenbeirates kritisiert und eine Barrierefreiheit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention gefordert.

Wir waren deswegen überaus erfreut, als die Bahn ankündigte, im Jahr 2022 mit dem Umbau zur Barrierefreiheit beginnen zu wollen. Es gab zwar dann noch eine Verzögerung wegen eines Planungsfehlers, aber im Jahr 2023 wurde endlich mit den Bauarbeiten begonnen.

Der Bahnsteig an den Gleisen 3 und 4 wurde verlängert und erhöht. Eine neue Fußgängerbrücke mit Treppen und zwei Aufzugtürmen zur Verbindung der Bahnsteige wurde gebaut. Am Gleis 1 wurde im Westen ein circa 40 Meter langes Stück und am östlichen Ende ein circa 20 Meter langes Stück des neuen erhöhten Bahnsteigs gebaut.

Während der Bauarbeiten stellte man fest, dass es einen Hochspannungsmast gab, dessen Fundament mit dem alten Bahnsteig verbunden ist. Somit kann der alte Bahnsteig in diesem Bereich

nicht entfernt werden. Diese Erkenntnis führte offenbar zu einer Schockstarre bei der Bahn, denn es wurden alle Arbeiten eingestellt. Die Treppen zur neuen Fußgängerbrücke sind noch gesperrt, weil angeblich noch Restarbeiten zu erledigen sind (seit 6 Monaten). Die Aufzüge sind noch nicht eingebaut wegen Lieferengpässen.

Der westliche Teil des neuen Bahnsteigs am Gleis 1 ist über eine Rampe zugänglich und nutzbar, der östliche Teil ist nicht zugänglich und wird bald von Gras und Unkraut überwuchert sein. Nach einer offiziellen Auskunft der Bahn ist der Bahnhof zur Zeit an keinem Gleis barrierefrei und es ist nicht absehbar, wann sich dieser Zustand ändern wird.

Inzwischen haben die Zustände am Bahnhof Hasbergen auch das Interesse der Medien gefunden. Das ZDF berichtete im Länderspiegel unter der Rubrik „Hammer der Woche“ über dieses Projekt und RTL brachte einen Bericht in der Nachrichtensendung RTL Nord, wobei in letzterem die Problematik mehr aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen dargestellt wurde.

Beide Beiträge sind, ebenso wie viele Zeitungsartikel, noch unter dem Suchbegriff „Bahnhof Hasbergen barrierefrei“ im Internet einzusehen.

Sechs Personen stehen im Foyer eines Gebäudes.

Zu einem Gedankenaustausch trafen sich Mitglieder des Behindertenbeirates des Landkreises Osnabrück und der SPD-Kreistagsfraktion im Kreishaus. Dabei wurde deutlich, wie wichtig und in vielen Bereichen auch notwendig die Arbeit des Behindertenbeirates ist. Demgegenüber bestehe der Wunsch des Beirates nach höherer Wertschätzung und nach stärkerer Einbindung in weiteren politischen Gremien.  

Zu den Aufgaben des Behindertenbeirates gehört es, regelmäßig im Ausschuss für Soziales, Senioren und Gleichstellung zu berichten, wo sie ihr beratendes Mandat seit 2012 ausüben. Weiterhin, so der Vorsitzende des Beirates, Dr. Werner Tobergte, geben sie Hinweise beispielsweise zum Thema Barrierefreiheit bei Baumaßnahmen oder beantworten Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern. 

Vor dem Hintergrund, dass die Mitgliederzahl des Behindertenbeirates im Landkreis Osnabrück in den vergangenen Jahren kontinuierlich rückläufig ist, erläutert der Stellvertretende Vorsitzende Heinz Pelke, werde es immer schwieriger die vielseitigen Aufgaben wahrzunehmen.  

Helmut Tolsdorf, sozialpolitischer Sprecher der SPD/UWG-Gruppe, wünsche sich ebenfalls eine stärkere Einbindung des Behindertenbeirates, um die Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung zu verbessern und so das gesellschaftliche Zusammenleben zu optimieren. „Dies wird von der Kreisverwaltung aktuell geprüft. Möglichkeiten, den Einfluss des Behindertenbeirates zu stärken und einen Mitgliederzuwachs zu erreichen, stehen wir offen gegenüber.“ 

Eine Personengruppe steht vor einer Treppe im Foyer eines Gebäudes.

Am 16. November 2023 fand im Kreishaus ein Workshop des Behindertenbeirats des Landkreises Osnabrück statt.

Unterstützt von Anja Fels (Fachdienstleiterin Soziales), Achim Hohwieler (Fachdienst Soziales) und Olaf Hütter (Fachdienst Soziales) vom Landkreis und moderiert von Werner Hülsmann erarbeiteten die Mitglieder des Beirats einen Vormittag lang die Schwerpunkte der Arbeit für das nächste Jahr. 

Auf dem Programm standen unter anderem die Fragen, wie neue Mitglieder gewonnen werden können und wie die Arbeit des Behindertenbeirates in der Öffentlichkeit wirksam dargestellt werden sollte.

Den Abschluss des Workshops bildete ein gemeinsames Mittagessen in der Kantine des Landkreises. 

Rollstuhl vor Bordsteinkante

Werner Tobergte, Vorsitzender des Behindertenbeirats des Landkreises Osnabrück, sitzt im E-Rollstuhl. Die Neue Osnabrücker Zeitung hat ihn bei einem Besuch über die Osnabrücker Maiwoche begleitet - wie barrierefrei das Volksfest tatsächlich ist: Wie barrierefrei ist die Mailwoche? (Beitrag der NOZ vom 19.05.2023)

 

Barrierefreie Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele 
Für Menschen mit mobilen Einschränkungen sind nicht alle Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele zugänglich. In der Neuen Osnabrücker Zeitung wurden einige barrierefreie Ziele vorgestellt. Diese Aufstellung wurde durch eigene Erfahrungen aus der letzten Zeit ergänzt. Gerne füllen wir die Liste mit weiteren Zielen auf. Bitte melden sie diese unter der Telefonnummer 05405 8952220 oder w.tobergte@t-online.de

 

Zoo Osnabrück
Es gibt einen barrierefreien Rundweg über das Gelände. Mehrere Behindertentoiletten sind vorhanden. Elektromobile können kostenlos nach Vorbestellung unter Tel. 0541 951050 ausgeliehen werden. 

Baumwipfelpfad Bad Iburg
Die verschiedenen Ebenen des Aussichtsturms sowie der über 400 m lange Weg durch den Wald auf Höhe der Baumwipfel sind über einen Aufzug erreichbar. Es gibt behindertengerechte Toiletten.

Schwimmbad Carpesol in Bad Rothenfelde
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können vom Personal mit Hilfe eines Lifters ins Wasser gelangen. Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten in behindertengerechter Ausführung sind vorhanden.

Museum und Park Kalkriese
Es gibt einen Aufzug, behindertengerechte Toilette ist vorhanden.

Dom Osnabrück
Der Seiteneingang ist barrierefrei und mit elektrisch öffnenden Türen ausgestattet.

Diözesanmuseum Osnabrück mi Domschatzkammer
Das Museum ist komplett barrierefrei mit Aufzug und behindertengerechter Toilette.

Rathaus Osnabrück mit Friedenssaal und Rathausschatzkammer
Der Seiteneingang ist barrierefrei. Hier gibt es einen Aufzug, mit dem man auf die Ebene des Friedenssaales und der Schatzkammer gelangt. Auf dieser Ebene gibt es auch eine große Behindertentoilette.

Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
Das nach den Plänen von Daniel Libeskind gebaute Museum ist mit Aufzügen ausgestattet, mit denen alle Ebenen barrierefrei erreicht werden können.  

Symbolbild Digitalisierung und Mobilität

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat am vergangenen Wochenende auf seinem Verbandsrat in Hannover eine Entschließung mit dem Titel "Digitalisierung und Mobilität: individuell gesteuerte akustische Signale im öffentlichen Raum" beschlossen.

Hintergrund der Entschließung ist die fortschreitende Digitalisierung auch im Bereich der Mobilität und damit einhergehend die strategische Frage, wie diese Digitalisierung für blinde und sehbehinderte Menschen sinnvoll genutzt werden kann, ohne dabei eine Dynamik hin zu einer kostengünstigen "Barrierefreiheit light" auszulösen. Die Entschließung formuliert drei Leitprinzipien im Umgang mit digitalen Lösungen, um dem zu begegnen.

Unter dem ersten Leitprinzip hält der DBSV fest, dass die Umsetzung und Fortschreibung der Barrierefreiheit oberste Priorität hat. Von Barrierefreiheit als einem proaktiven und behinderungsübergreifenden Konzept zu unterscheiden sind digitale Lösungen, als Vorkehrungen, die bedarfsorientiert und individuell die Zugänglichkeit verbessern können. Entsprechend müssen digitale Lösungen als ergänzende Maßnahme genutzt werden.

Neben den Leitprinzipien formuliert die Entschließung Anforderungen an individuell gesteuerte akustische Signale als digitale Lösung im öffentlichen Raum - also zum Beispiel im Publikumsbereich von öffentlichen Gebäuden, in Verkehrsanlagen oder in Bahnhöfen. Der DBSV unterstützt innovative Lösungen, die diesen Anforderungen folgen. 

Die Resolution "Digitalisierung und Mobilität: individuell gesteuerte akustische Signale im öffentlichen Raum" finden Sie unter: www.dbsv.org/resolution/digitalisierung-mobilitaet.de